WAS bedeutet WEISHEIT?

WAS bedeutet WEISHEIT?

Weisheit bezieht sich auf das gesamte Spektrum menschlicher Aktivitäten. Diese Aktivitäten umfassen unseren Umgang und Einsatz von Körper, Sprache und Geist.

Weisheit beinhaltet die Entwicklung von Gelassenheit, Mitgefühl und Klarheit, um geschickte Antworten auf Lebenssituationen zu finden.
Achtsamkeit, Reflexion, unterstützende Lehren und Praktiken zeigen uns den Weg zu einer weisen Lebensweise im Alltag.

Weisheit offenbart sich durch eine hingebungsvolle Lebensweise, um andere Lebewesen und unsere Umwelt sowie uns selbst zu unterstützen.
Seelenfrieden, Liebe und Glück sind Ausdruck und Resultat von Weisheit.
Wir finden Weisheit durch gegenseitiges Zuhören, Erfahrungsaustausch und die praktische Umsetzung unseres Verständnisses.

Zu den Praktiken gehört das Erforschen der Ursachen und Bedingungen, um die notwendigen Veränderungen zur Auflösung von Problemen zu erkennen.

Durch Meditation und ein tiefes nach Innen lauschen

… können wir Antworten aus erweiterten Bewusstseinszuständen, der Stille und dem Kosmos zu uns kommen lassen. Diese sind uns mit dem Verstand nicht zugänglich. Wenn wir mit dieser Quelle der intuitiven Weisheit in uns in Kontakt kommen und bleiben finden wir immer wieder neue Orientierung. Sie schenkt uns eine innere Klarheit, die es uns ermöglicht, aus unserer momentanen Wahrheit und einem Vertrauen in diese heraus zu handeln.

 

DER LOTUS  –  SYMBOL FÜR WEISHEIT

 

Seit mehr als 3000 Jahren gilt im Osten der Lotus als Symbol für eine weise und erfüllte Lebensweise.

Lotusblumen wachsen und gedeihen im Schlamm. Sie brauchen ihn, um voll zu erblühen. So dienen auch uns Lebenserfahrungen, die wir erst einmal nicht verstehen und durchschauen können und die für uns schmerzlich oder sogar leidvoll sein können, als Quellen der Transformation, des Mitgefühls und der Heilung.

Sie ermöglichen, das Leben, uns selbst und andere besser zu verstehen und im Einklang mit unserer Natur zu leben.

 

Der Buddha sprach dazu von vier Arten von Menschen in der Welt:

 

1. Diejenigen, die im schlammigen Wasser auf dem Grund des Sees feststecken und Unterstützung brauchen, um einen Ausweg zu finden.

2. Diejenigen, die aus dem Schlamm aufgetaucht sind.

3. Diejenigen, die kurz vor der Blüte stehen.

4. Diejenigen, die oben auf dem See voll aufgeblüht sind.

 

Die Farbe von Lotusblüten hat unterschiedliche Bedeutungen:

Der blaue Lotus steht für Weisheit

Der rote Lotus steht für Mitgefühl

Der weiße Lotus steht für ein reines Herz.

WIR ERBLÜHEN VON INNEN NACH AUSSEN

Klöster und Ashrams im Osten haben oft einen Teich auf dem Gelände, in dem Lotusblumen zur vollen Blüte kommen können, um Mönche, Nonnen und Laien an das Erblühen ihres Potenzials zu erinnern. Der Lotus wächst von innen nach außen. Auch wir entwickeln uns von innen nach außen. Aus dem Inneren schöpfen wir Kräfte, die uns im Außen über uns hinaus wachsen lassen. Um zu reifen, zur Blüte unseres Seins.

 Unabhängig davon wo wir uns im Teich befinden, braucht es die Weisheit von uns selbst und von anderen, um uns voll zu entfalten.

So wie du Lotusblume das Wasser, die Erde, den Sauerstoff, das Licht und den Raum braucht, um aufzublühen, benötigen auch wir bestimmte Bedingungen.

 Auch wenn in unserem Herz und Geist das gesamte Universum enthalten ist und wir zur Selbsterkenntnis fähig, sind wir nicht unabhängige Einzelne, sondern voneinander abhängige viele.

Was ist Einsichtsmeditation (Vipassana)?

Was ist Einsichtsmeditation (Vipassana)?

Vipassana

 Vielleicht hast du schon häufiger das Wort „Vipassana“ gehört und dich gefragt, was es eigentlich bedeutet. Vipassana-Meditation wird häufig auch als Achtsamkeitsmeditation bezeichnet und hat für unser Leben im Alltag eine wesentliche Bedeutung.

Vipassana (Einsichtsmeditation) ist weltweit die einflussreichste Form des heutigen Theravada-Buddhismus und bildet neben dem japanischen Zen und dem tibetischen Buddhismus die dritte Hauptströmung des Buddhismus im Westen.

Vipassana bedeutet „Tiefes Schauen“, um einen klaren Blick, Verständnis und Einsicht in das, was wir erleben, zu erlangen. In unserem Alltag geht es immer wieder darum, bewusste Entscheidungen für unser inneres und äußeres Handeln zu treffen. Für die Art und Weise, wie wir das, was wir erleben, betrachten und darauf antworten – damit umgehen. Daher ist sie eine enorm bereichernde und alltagsrelevante Praxis.

Die Einsichtsmeditation gibt konkrete Anleitungen, unser Bewusstsein und die Gesetzmäßigkeiten des Lebens (Dharma) auf Basis der eigenen Erfahrungen zu untersuchen. Dadurch können wir hinderliche Einstellungen und Gewohnheiten  erkennen, erforschen, transformieren und sukzessive loslassen. Die geschieht, indem wir die uns innewohnenden heilsamen, glückstauglichen Qualitäten nähren und Potenziale des Herzens stärken.

Dabei kultivieren wir in der Einsichtsmeditation diese Qualitäten:

Stille, Sammlung und Harmonisierung

› Tiefe Ruhe, Entspannung und Harmonisierung von Körper, Herz und Geist

› bewusstes Spüren und gut für sich sorgen lernen

› Innere Sammlung und Konzentration

› Gegenwärtigkeit und Präsenz

› Geduld und Gelassenheit 

› Verbundenheit und Vertrauen

Klarheit und Einsicht

› Erkennen, loslassen und transformieren von hinderlichen Vorstellungen und Verhaltensweisen

› Besinnung auf Dringliches, Notwendiges und Wesentliches

› Verständnis für sich selbst und andere Lebewesen

› Den Körper, Emotionen und Gedanken besser verstehen

› Akzeptanz, Hingabe und Wohlwollen entwickeln

› Gesetze des Lebens (Dharma) durch die eigene, tiefe und direkte Wahrnehmung und Beobachtung erkennen

› Bewusste und beherzte Umsetzung der Einsichten im Leben

Dies geschieht durch die formale und informale Meditations- und Achtsamkeitspraxis in unserem Alltag.

Der Zustand von Meditation ist ein Fluss

In diesem Fluss verbinden sich stete Bewegung und stilles Gewahrsein miteinander. In ihm können wir erkennen, dass das, was wir „Körper“ und das, was wir „Geist“ nennen, miteinander verwobene Aspekte desselben lebendigen Gewahr Seins sind. Wenn wir unser Körper-Geist-System über unsere Mitte harmonisieren, lernen wir die Zustände und Anliegen der Meditation im Alltag zu verkörpern.

Dabei hilft uns die Achtsamkeit

Sie ist eine wesentliche Qualität unseres Geistes, auf der weitere aufbauen. Sie ermöglicht es uns, bewusst wahrzunehmen, was im Innen & Außen geschieht und dem Aufmerksamkeit zu schenken, was dringlich und not-wendig ist. Sie ist unsere Fähigkeit, das zu erinnern, was wesentlich ist. Mit ihrer Praxis fördern wir die Bereitschaft zu Reflexion und Einsicht, so dass unsere Handlungen von mehr Klarheit und Mitgefühl durchdrungen werden.

Auswirkungen von Meditation & Achtsamkeitspraxis

Auswirkungen von Meditation & Achtsamkeitspraxis

Ein Überblick

 Was ist Meditation:

In allen Weisheitstradition dient Meditation als Mittel der Selbsterforschung.

Zur Bewusstseinsentfaltung, in der das Selbst als eins mit dem über-individuellen Einen, dem Kosmos, Universum, Gott erfahren wird.

Durch regelmäßiges Üben versteht Meditation sich als eingebettet in eine nachhaltig ausgerichtete Lebensführung. Intendiert ist die Kultivierung eines spezifischen Bewusstseinszustandes zur Aufrechterhaltung von Werten und Qualitäten.

Essentielle Merkmale/ Kriterien für Meditation

 

› Definierte Technik

› Selbstinduzierte Wirkung, auch ohne Lehrer möglich

› Psycho – physische Entspannung

› Fokussierung auf einen Anker

› Veränderte Bewusstseinszustände, mystische Erfahrungen, Beenden von Denkprozessen, Erleuchtung

› Einbettung in einen religiösen, spirituellen, philosophischen Kontext

› Erfahrung geistiger Stille

Forschungsaktivitäten

Beginn in den 70ern: Transzendentale Meditation nach Maharishi. Boom seit 2000: u. a. durch Dialoge des Dalai Lama mit westlichen Wissenschaftlern am Mind & Life Institut. Psychotherapeutische Verfahren, die Achtsamkeitspraxis enthalten. Achtsamkeit als Trendthema. Weiterentwicklung von MBSR-Programmen seit 1980 (Stressbewältigung durch Achtsamkeit).

 

Auswirkungen auf Entspannungsfähigkeit, Regulation und Stressbewältigung

Nach Teilnahme an 8-wöchigem Programm „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ (Mindfulness-based stress reduction – MBSR)“

› Abnahme von Angst und Grübeln

› Zunahme von Selbst-Fürsorge und Mitgefühl

Wissenschaftliche Untersuchungen zu Positiven Auswirkungen der Praxis bei folgenden Erkrankungen

 

› Umgang mit chronischen Schmerzen: Kopfschmerzen, Fibromyalgie

› Diabetes

› Hauterkrankungen

› Herzerkrankungen

› Krebs

› Immunschwäche

› AIDS

› Essstörungen

› Tinnitus

› Arthritis

› Durch Förderung von Selbstverantwortung, eine wohlwollende Haltung, Wertschätzung; Mitgefühl und das Vertrauen, selbst Einfluss nehmen zu können

Auswirkungen auf Aktivität und Struktur im Gehirn

 

Messungen im EEG:

› Präsenz und das Antworten auf Ansprache

› Entspannte Wachheit

› Stabilere Konzentration

 

Messungen im MRT:

nach 8 Wochen TN an Achtsamkeitskurs/ MBSR:

› Neubildung von Nervenzellen

› weniger Aktivität im Mandelkern (Amygdala) „Angstzentrum“ und (Hippocampus) „Stresszentrum“

› Verbesserte bzw. achtsamere Wahrnehmung von Körperempfindungen

› Verbesserte Stressbewältigung und Entspannung

› Erhöhte Ausschüttung von Neurotransmittern: Dopamin, Serotonin, Endorphinen (Wohlfühl-Botenstoffen von Nervenzellen), die entspannen sowie die Lebensdauer steigern

› Aktivierung von Gefühlen der Freude, Präsenz, Verbundenheit

› Bessere Gefühlsregulation

› Verbesserte Aufmerksamkeitsregulation und Bewegungssteuerung

› Regulation und Harmonisierung von Atmung und Herz-Kreislaufsystem durch tiefes, regelmäßiges Atmen

› Beruhigung

epigenetische Veränderungen durch Yoga, Meditation und Mitgefühl im Immunsystem:

 

› Reduzierung von Entzündungsprozessen

› Abnahme von metastasierungsfördernden Genen

› mehr Schutz vor oxidativem Stress

 

Gesundheit und Lebenserwartungsdauer

Das Enzym Telomerase hat Einfluss auf die Telomerlänge und ist mit Gesundheit und Mortalität verbunden. Achtsamkeitsmeditation führt zu erhöhter Telomerase-aktivität und dem Wachstum der  Telomerenden in den Zellen.

(Telomere = Enden der Chromosomen, sozusagen ihre Schutzkappen)

Auswirkungen auf emotionale Regulationsfähigkeit

› Neuerlernen der Reaktion und des Umgangs mit unangenehmen Erfahrungen: Abbau von automatischer und affektiver Reaktion

› Bessere Regulation von Erregung durch Erlernen von Entspannungsfähigkeit, wacher Aufmerksamkeit und achtsamer Wahrnehmung von Innen und Außen, um flexibler, kreativer und bewusster reagieren zu können